Ersatzwehrdienst in Tadschikistan zeigt Erfolg

Veröffentlicht am: | Online: 20 October 2023
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Zusammenfassung: Der 2021 eingeführte Ersatzwehrdienst wird vom beachtlichen Teil der Wehrdienstpflichtigen in Anspruch genommen. Nach einmonatiger Grundausbildung werden die Wehrpflichtigen entlassen. Für viele Jugendliche ist dieses Angebot sehr attraktiv, denn so können sie nach einer kurzen Unterbrechung wieder arbeiten und ihre Familien versorgen, was im nicht wohlhabenden Tadschikistan sehr wichtig ist. Die Kritiker bemängeln die Höhe der Gebühr, die seit der Einführung jährlich erhöht wurde und somit nicht für alle Familien zugänglich ist.

Einführung

Im August 2021 wurde in Tadschikistan per Regierungsdekret Ersatzwehrdienst eingeführt.
Bei der Einführung betrug die Gebühr 25.200 Somoni, was umgerechnet etwas mehr als 2.000 Euro machte. Nach der Einzahlung der gesamten Summe sollte man eine einmonatige Grundausbildung absolvieren. Zu Beginn wurde beklagt, dass nicht genug Kapazitäten für die einmonatige Grundausbildung zur Verfügung stünden, woraufhin das Verteidigungsministerium zusicherte, dass alle, die Gebühr einzahlten, zum späteren Zeitpunkt den Ersatzwehrdienst leisten würden.

Laut "Radio Ozodi" konnten im Jahr 2021 nur 600 Personen den einmonatigen Ersatzwehrdienst leisten. Allerdings ließ die Nachfrage nicht nach, was im Jahr 2022 zur Anhebung der Gebühr bis 28.000 Somoni führte . Die Gebühren sollen der Verbesserung der Versorgung und Infrastruktur der Armee dienen.

Verdopplung der Gebühr und die Folgen

Der Erfolg des Vorhabens kann als erwiesen betrachtet werden, denn zum wiederholten Mal erhöhte die Regierung die Gebühr. Diesmalige Erhöhung, die ab dem 1. September 2023, gilt, beträgt 51.000 Somoni .

Laut tadschikischem Informationsportal "Asijaplus" haben seit 2021 4.150 Personen den Ersatzwehrdienst geleistet, die Einnahmen betrugen 113 Mio. Somoni.

Die Fachnanwältin für Wehrdienst Dilrubo Samadova bemängelt die fehlende Transparenz bei der Vergabe der Plätze. Oft wird darüber berichtet, dass die Plätze fehlen und man zur Zahlung von Schmiergeldern gezwungen sei. Sie kritisiert außerdem, dass die Gebühren zu hoch seien und die Familien oft Kredite nehmen würden, um diese zu begleichen, obwohl die Gebühr so hoch sei. So können die Wehpflichtigen zu Familienmitglieder zurückkehren, ohne viel Zeit zu verlieren.

Schlussbemerkungen

Die Einführung der Gebühr bietet dem tadschikischen Verteidigungsministerium zusätzliche Einnahmen, die sie bereits verwendet, wie BeIPG bereits berichtete. Außerdem zeigen die Einnahmen und die Erhöhung der Gebühren, dass dieses Modell in Anspruch genommen wird. Dies hänge in erster Linie mit schlechten Versorgung der Wehrpflichtigen in der Armee und der angespannten wirtschaftlichen Lage. Viele junge Männer müssen arbeiten, um ihre Familien zu finanziell unterstützen.

Ibrahim Mirzayev

Ibrahim Mirzayev

Experte bei BeiPG/Strategic Eurasia en

Born in Moscow in 1821, Dostoevsky was introduced to literature at an early age through fairy tales and legends, and through books by Russian and foreign authors. en