Neue Ansätze bei der historischen Forschung im Kaukasus

Methodologisch Ansätze bei qualitativen Untersuchung der Quellen

Veröffentlicht am: 26 Şubat 2023 | Online: 26 Şubat 2023
Das ist ein Beispiel

Die Analyse besteht aus zwei großen Teilen. Im ersten Teil werden die Quellen qualitativ analysiert. Im zweiten Teil werden die Umsetzungsformen der dargelegten Quellen vorgestellt. 

Methodologisch handelt es sich in der vorliegenden Arbeit um eine qualitative Untersuchung der Quellen. Die behandelten Werke interpretieren Krise und die Auswege, deshalb wird in dieser Arbeit versucht die Interpretation der Beteiligten zu rekonstruieren. Die Rekonstruktion bedeutet nicht die bloße Wiedergabe der Einsichten mit den Kommentaren des Forschers, sondern die Erklärung der Denkweise, Modifizierung der Interpretation nach dem Austausch mit dem anderen; der Forscher soll auch die Interpretation mit dem sozialen Umfeld in Einklang bringen.Margaretha Järvinen, Nanna Mik-Meyer „Analysing qualitative data in social science”, in Qualitative Analysis. Eight Approaches for the Social Sciences. Edited by Margaretha Järvinen Nanna Mik-Meyer. SAGE Los Angeles, London, New Delhi, Singapore, Washington DC, Melbourne 2020, p. 3 Die weitere Aufgabe besteht darin, diese Interpretationen nicht nur den Personen zuzuordnen, sondern die Dynamik ihrer Entstehung und Veränderung aufzuzeichnen.[2]

Die westliche Wissenschaft stellt den Begriff „Nationalismus“ auch nicht infrage, sondern nutzt ihn weiter ohne Kritik. Es schein einen Automatismus zu geben, wonach der Nationalismus eine Stufe auf dem Weg in die transzendente Zukunft sei. Darin stimmen die westlichen und östlichen Historiker überein. In dieser Arbeit geht es darum, den Grund für die Etablierung der Idee.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Geschichtsschreibung, obwohl sie oft die nationale Perspektive kritisiert, oft genau diese Perspektive übernimmt und dort die Grenzen zieht, wo sie nicht waren. Es waren fot die Sprachkenntnisse und die persönlichen Umstände, die die Wirkung der Person und seine Wahrnehmungen beeinflussten. Die moderne Grenzen beeinflussen unsere Geschichtsschreibung

Die Modernisierungsvorschläge sind ohne die Analyse der Krise nicht deutlich. Deshalb ist dieses Kapitel der Interpretationen gewidmet, die nach der Meinung der Autoren zu überwinden sind. 

Der Dreieck Aserbaidschan-Osmanisches Reich-Iran spielt dabei eine wichtige Rolle. Die unmittelbaren Nachbarn, die jahrhundertelang die Wahrnehmung dominierten sind eine Art „Blaupause“ für die zukünftige Modernisierung. Außerdem konnten die jeweiligen Intellektuellen sich im Dreieck bewegen und sich dort aufhalten, wo die Bedingungen am besten waren. Sie blieben im Land, wo die politische Tätigkeit am einfachsten war.

 

Diese Arbeit ist aus zwei Perspektiven geschrieben, einerseits aus Vergangenheit in die Zukunft, d.h. wie die Intellektuellen die Zukunft sahen. Andererseits aus der heutigen Sicht, d.h. die Autoren und Intellektuellen werden nach ihrer Relevanz ausgesucht.

Die westliche Wissenschaft, die sich der „kritischen Tradition“ verpflichtet fühlt, läuft parallel zu den Forschungen der lokalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. In dieser Situation kann man kaum von einer kritischen Forschung sprechen. Die damals revolutionären Konzepte wie Nation, Religion, Reform werden nicht „at face value“ genommen, sondern gemäß der in der europäischen Tradition vorherrschenden Sichtweise interpretiert und abgeschnitten. Das Objekt der kritischen Auseinandersetzung sind nicht die Primärquellen, sondern die Interpretationen. Wir haben dann in dieser Situation Interpretation der Interpretationen und somit verfehlt das Thema.

 

[1] Margaretha Järvinen, Nanna Mik-Meyer „Analysing qualitative data in social science”, in Qualitative Analysis. Eight Approaches for the Social Sciences. Edited by Margaretha Järvinen Nanna Mik-Meyer. SAGE Los Angeles, London, New Delhi, Singapore, Washington DC, Melbourne 2020, p. 3

[2] Margaretha Järvinen, Nanna Mik-Meyer „Analysing qualitative data in social science”, p. 3